Vereinschronik des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Vereins "D`Hartseer" Eggstätt
Der Verein wurde am 17.10.2003 in das Vereinsregister eingetragen und nennt sich jetzt "GTEV D`Hartseer e.V."
Feier in der Hartseehalle in Anwesenheit von Gauvorstend Peter Eicher. Unter großer Beteiligung unserer Patenvereine aus Breitbrunn und Pittenhart, sowie der zahlreichen Ortsvereine zelebrierte Pfarrer Peter Bergmeier im Birner Garten den Festgottesdienst. Unter der Festleitung von Christian Glas schloss sich ein Festzug durch den Ort an.
Die Festvorbereitungen wurden zusammen mit dem ASV Eggstätt geleistet, welcher in diesem Jahr auf sein 50-jähriges Bestehen zurück blicken konnte. Am 12.Juli startete das Jubiläum mit der Fahnenweihe unserer neuen Fahne. Diese wurde von Sigmund Gissibl gestiftet und von der Firma Kässinger Regensburg gefertigt. Unter der Schirmherrschaft von Ehrenvorstand Alexander Hörterer, der Fahnenmutter Irene Vodermaier, Fahnenbraut Irmengard Leisl und unserem Patenverein aus Breitbrunn erteilte Pfarrer Dr. Max Zeitler der neuen Fahne den kirchlichen Segen. Im Anschluss gab es einen großartigen Festzug mit 12 Musikkapellen und 10 Festwägen durch Eggstätt.
Der Verein konnte sich mit Unterstützung der Gemeinde und 2000 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden im denkmalgeschützten Heistracherhaus ein Vereinsheim ausbauen. Hier finden die zahlreichen Ehrengaben von Beteiligungen an Trachtenfesten und Platzierungen bei Preisplatteln einen würdigen Platz. Pfarrer Dr. Max Zeitler erteilte dem Vereinsheim den kirchlichen Segen. Auch der vom damaligen Vorstand Georg Fischer gegründete Singkreis nützt das Vereinsheim als Probenraum.
Am 8. August wurde mit den Ortsvereinen und den Patenvereinen aus Breitbrunn und Aindorf-Pittenhart mit einem feierlichen Gottesdiest mit Pater Erich Kästner in der Pfarrkirche und anschließendem Festzug durch Eggstätt gefeiert.
Dank der gemeindlichen Zustimmung konnte 1984 im alten Schulhaus, welches nun der Gemeinde als Rathaus dient, ein ehemaliges Schulzimmer als Probenraum in Eigenleistung eingerichtet werden. Dort fanden von nun an die Vorstandssitzungen und Plattlerproben statt.
Zum 60.Gründungsfest am 19. Juni 1983 beehrten 50 Trachtenvereine die „Hartseer“ mit ihrer Teilnahme . Pfarrer Dr. Max Zeitler zelebrierte in Anwesenheit des Gauvorstands Max Reitner auf dem Sportplatz den Festgottesdienst. Zu diesem Jubiläumsfest beschafften sich viele Trachtenfrauen ein Röckegwand, wie man es im Chiemgau zu tragen pflegt. Dazu tragen sie den Priener Hut meist mit 4 Goldquasten. Der Verein beschafft für die Trachtlerinnen den nötigen, tiefblauen Schürzelstoff.
„D’Hartseer“ können in diesem Jahr auf das 50 jährige Bestehen zurückblicken. Mit einem großartigen Fest und 60 Gastvereinen aus dem Gauverband I wurde dies am 12. August gefeiert.
Im Juli 1973 übernahm der Verein erneut die Patenschaft bei der Fahnenweihe unserers Nachbarvereins "Almfrieden" Aindorf-Pittenhart.
Unter der Vereinsführung von Alexander Hörterer kam großer Aufschwung ins Vereinsleben. Dank seiner Bemühungen wurde 1972 wieder ein Maibaum aufgestellt, dessen Pflege und Erhaltung sich der Trachtenverein zur Aufgabe gemacht hat. Es zeigte sich, daß auch Kinder und Jugendliche für die Trachtensache zu begeistern sind. Die Nachwuchsgruppen beteiligten sich an Vereinspreisplatteln und Brauchtumsveranstaltungen. Zahlreiche junge Musikanten pflegen wieder die Volksmusik. Gruppen aus dem Verein waren von nun an auch auf Gebiets- und Gausingen vertreten.
Im Juli 1963 feierte der Verein sein 40 jähriges Bestehen mit der Weihe einer neuen Fahne. Berta Scherr stand diesmal als Fahnenmutter und Anneliese Murner als Fahnenbraut der kirchlichen Segnung durch Pfarrer Johann Sänger bei. Wieder waren es die „D’Chimseer“ Breitbrunn , die die Patenschaft übernahmen. 36 Trachtenverein kamen diesmal zu diesem Jubiläumsfest.
Nicht nur die Pflege der Plattler und Trachtentänze fand große Beachtung. Man bemühte sich auch besonders um die Förderung der Volksmusik und Gesangsgruppen. Josef Konrad und die „Heimatsänger“ Zenta Daxenberger, Klement Scheck und Georg Heistracher sind hier besonders zu erwähnen.
In der abermals finanziell kritischen Zeit feiert der Verein im Mai 1948 sein 25-jähriges Bestehen. 43 Trachtenvereine sind der Einladung gefolgt und Eggstätt erlebte eine große Trachtendemonstration. Das Fest war für die Trachtler erneut Anregung, sich für die Trachtensache stark zu machen. Der Verein gewann immer mehr an Ansehen. Aus den Aktiven bildete sich auch eine Theatergruppe, die sich großer Beliebtheit erfreute.
1933 kann auf Bestimmung der Reichsregierung keine Versammlung abgehalten werden.
Im Oktober desselben Jahres ist es nationale Pflicht, sich an einer großen Trachtenkundgebung der Vereinigten Trachtenverbände in München zu beteiligen.
Über das Vereinsleben liegen für die weiteren Jahre keine besonderen Aufzeichnungen vor.
Die folgenden Kriegsjahre lassen das Vereinsgeschehen gänzlich erlahmen. Zahlreiche, aktive Trachtler wurden in den Krieg befohlen, 27 sollten nicht mehr in die Heimat zurückkehren.
Trotz des trostlosen Zustandes fanden sich die Trachtler nach Beendigung des Krieges wieder im Verein zusammen. Die Jugend sollte sich wieder freuen dürfen. Tanzveranstaltungen wurden wieder abgehalten, Trachtenfeste besucht, und das alles mit Genehmigung der Militärregierung.
Die Trachtenzeitung, im Jahr 1926 vom Vorstand schon sehr empfohlen, erschien wöchentlich und kostete im Monat 50 Pfennig.
Der Todesfall eines Trachtendirndls wird mit 4 Wochen betrauert. Während dieser Zeit veranstaltet der Verein keine Festlichkeit und besucht auch kein Fest.
Der Nachbarverein „Almfrieden“ Aindorf-Pittenhart rüstet sich ebenfalls 1925 zur Fahnenweihe und die „Hartseer“ sind sich der Ehre bewußt und übernehmen die Patenschaft. Wegen der finanziellen Notlage wird eine Patenkasse geschaffen und von jedem Mitglied ein extra Beitrag von 3.- Mark erhoben.
Damit keine Unstimmigkeiten über den Wert von Hochzeitsgeschenken aufkommen, wird ein Betrag von 7.- Mark je Mitglied festgelegt.
Im Februar 1924 gliedert sich der Verein auch dem Gauverband I, mit Thomas Bacher als Gauvorstand, an.
Mit Tanzveranstaltungen, Hoagarten und Gartenfeste versuchte man die nach der Fahnenweihe mit 300 Goldmark belastete Vereinskasse wieder auszugleichen. Viele Einladungen von Brudervereinen ergingen an den Verein, nicht alle konnten besucht werden. Viele Mitglieder waren arbeitslos. Das Geldsäckl war zu schmal, die Fahrgelegenheiten in größere Entfernungen nicht möglich. Gelegentlich benutzte man Lastwagen um die Feste besuchen zu können.
Am 18. Mai 1924 konnte die neue Fahne im Beisein von 37 Trachtenvereinen in der Pfarrkirche geweiht werden. Als Fahnenmutter fungierte Anna Schmid und Fahnenbraut war Therese Eglseder. Der Nachbarverein „D´Chiemseer“ Breitbrunn übernahm die Patenschaft.
Der zufriedene Festverlauf brachte für den jungen Verein viel Selbstvertrauen und Mut für die Zukunft. Man war bestrebt, die überlieferte Sitte und Brauch in Kleidung und Tanz zu pflegen und den sich immer mehr einschleichenden modischen Tänzen kritisch gegenüber zu stellen. Man verlangte ehrbares Verhalten und das Unterlassen unanständiger Tänze ( Schieber) bei Tanzveranstaltungen.
Trotz der schweren finanziellen Wirtschaftslage soll der Verein eine Fahne bekommen, die man bei der Fa. Auer in München im Februar 1924 in Auftrag gab. Die Festvorbereitungen für die Fahnenweihe verschlingen viel Geld. Zu dem inzwischen festgesetzten Monatsbeitrag von 30.- Mark, beschließt man zusätzlich 50.- Mark monatlich bis zur Fahnenweihe im Mai zu erheben. Ohne der finanziellen Unterstützung namhafter Bürger wäre es wohl nicht möglich gewesen, den Festtag würdig zu feiern.
Die aktiven Dirndl und Buam wurden eindringlich gebeten und waren bemüht, sich zur Fahnenweihe in möglichst einheitlicher Tracht zu kleiden. Als Vereinstracht wählte man für die Burschen die Miesbacher Gebirgstracht und die Dirndl kleideten sich in dem gegendüblichen schwarzen Miedergwand mit tiefblauen Schürzen und Tüchern. Dazu tragen sie den Priener Hut.
Im April feierte man bereits festlich eine Standartenenthüllung, dem sich ein Preisplatteln anschloß. Unstimmigkeiten in der Vereinsführung und der oft wechselnden Vorstandschaft führten jedoch bald zum Bruch. Bis auf wenige verließen die „Weitmooser“, den von ihnen gegründeten Verein und forderten die Standarte zurück. Die Eggstätter Dirndl und Buam sind deshalb nicht entmutigt und wollen den Verein nach besten Kräften zum Erblühen bringen. Eine neue Statute wird ausgearbeitet und der Verein soll nun den Namen „Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Verein D’Hartseer, Eggstätt “ tragen.
Die Beiträge werden wegen der seinerzeit herrschenden Inflation wie folgt festgelegt: Neuaufnahme 2000 Mark; Beitrag für Buam 1500 Mark und für die Dirndl 1000 Mark. Das unentschuldigte Fernbleiben der monatlichen Versammlung wird mit einer Geldstrafe von 500 Mark belegt. Um die Geldbeträge nicht vollends der Geldentwertung zum Opfer fallen zu lassen, wurden sie in Naturalien angelegt. Der Kassenstand im Dezember sieht also folgendermaßen aus: 115 Pfund Gerste, 300 Zigaretten und 1 Zentner Hafer.
Im November 1921 fand sich eine Schar junger Leute, in der Hauptsache Torfarbeiter im Weitmoos, zusammen und beschlossen, einen Trachtenverein zu gründen, den sie „D‘ Sulzbergler“ Weitmoos benannten.
Alsbald schlossen sich dem Verein auch 35 Buam und Dirndl aus Eggstätt an, die sich unterschriftlich verpflichteten, das festgelegte Protokoll des Gründervereins nicht zu unterdrücken und nach festgelegten Statuten mitzuarbeiten. Der anwachsende Verein hielt die monatlichen Versammlungen und Plattlerproben nunmehr in Eggstätt ab.
„Hoamat is koa Ort. Hoamat is a G`fui!“